Was ist Kickboxing?
Kickboxing oder eingedeutscht Kickboxen ist ein moderner Kampfsport der mit Armen (Boxing) und Beinen (Kicking) ausgeübt wird. Es gibt Unterschiede in der Ausübung je nach Verband. Es gibt Unterschiede in den Wettkampfregeln, in der Entstehung, in den Graduierungen und der Ausbildungsordnung. Grob gesagt ist Kickboxing die westliche Antwort auf die asiatischen Kampfkünste. Immer mehr Stile, immer mehr Verbände. Kickboxing wird immer reicher an Techniken. Es gibt die unterschiedlichsten Kontaktklassen. Heute ist Kickboxing ein moderner Kampfsport, der Menschen der westlichen Welt kulturell leichter fällt als die asiatischen Systeme. Kein Verbeugen vor irgendwelchen Landesflaggen oder kniende Verbeugungen vor Meistern oder ranghöheren Schülern, keine traditionelle asiatische Kleidung, die Ausdrücke sind in Englisch oder entsprechend in den jeweiligen Landessprachen. Es sind immer mehr Veränderungen zu sehen der eine lehnt Selbstverteidigung im Kickboxing ab der nächste trainiert sie. Es gibt sogar Schulen die Würfe und Bodenkampftechniken des MMA einbauen. Die Geschichte des Kickboxing geht weiter weil es sich weiter entwickelt...
Geschichte
Kickboxing in und aus den USA
Kickboxing geht auf Karatesportler und Boxer in den USA zurück, die unter einheitlichen Regeln Wettkämpfe absolvieren wollten. Da sich in der Zeit alle möglichen Systeme aus Fernost großer Beliebtheit in den USA erfreuten, wollten die Sportler sich untereinander messen. Diese Sportkarate Wettkämpfe wurden auch als All Style Karate und Contact Karate bezeichnet. Die Boxer waren mit der Namensgebung nicht einverstanden, der Name für die Turniere wurde auf Kickboxing geändert. Als größter Förderer wird Mike Anderson gesehen der heute auch als Gründer bzw. Mitbegründer angesehen wird. Immer mehr Sportler verzichteten auf das Formenlaufen. Sie änderten die Technik für den Wettkampfsport. Dem Deutschen Georg Frederic Brückner wurde das Sportkarate vorgestellt. Er brachte es nach Europa und Deutschland. Die ersten Sportschulen schrieben Kickboxing an ihre Schulen um darauf hinzuweisen das sie den modernen Wettkampfsport betreiben. Denn zu dieser Zeit gingen die traditionellen und modernen Karate Schulen unterschiedliche Wege. Die einen hielten sich an die traditionellen Regeln und lehnten weiterhin den Kampf ab, die anderen Kämpften. Ein neues System wurde geboren. 1974 wurde die WAKO als Kickboxing Verband gegründet.
Kickboxing aus Japan (jap.Kikkubokushingu)
In Japan wurde in wenigen Karatestilen Vollkontakt gekämpft. In Japan gab es Wettkämpfe mit hohen Preisgeldern. Die Kämpfer die diese Kämpfe gewannen waren Thaiboxer und Savateure. Das war nicht ganz im Sinne der Japaner, daher fügten sie Techniken aus dem Muay Thai (Thaiboxing) wie Kniestöße und Lowkicks hinzu. Diese Turniere wurden von Isshi san als K1 bezeichnet. K1 ist ein Turnierbereich, der fast nur von Kickboxing, Savate, Muay Thai und Kyokushin Karate Sportlern betrieben wird.
Kickboxing aus Südostasien
Es gibt in vielen Ländern Südostasiens "Kickboxsysteme" die schon z.T viele hundert Jahre alt sind. Das wahrscheinlich älteste System ist das Pradal Serey/Kun Khmer/Kun dai in Kambodscha was von einigen anderen Ländern in Südostasien bestritten wird. Aufzeichnungen gehen bis ins 9. Jhr zurück. Aus dem Pradal Serey sollen Muay Lao (Laos), Muay Boran (woraus das Muay Thai entstand) (Thailand früher Siam), Lethwei (Myanmar früher Burma/Birma), Tomoi in Malaysia entstand sein. Auf den Philippinen entstand Yaw Yan im 20. Jhr.
Kickboxing in China
In China kämpfen die Kung Fu/Wu Shu Kämpfer unterschiedlichster Stile unter einheitlichen Regeln im Sanda.
Französisches Boxen (Savate) aus Europa
Durch Seeleute aus Marseille kamen Tritte nach Frankreich diese wurden unter den Namen Savate geübt. Im 19 Jhr wurden die Techniken des Boxing hinzugefügt es entstand Boxe francaise. Später wurden noch die Stockkampftechniken das Canne de Combat und das Barton francaise hinzugefügt.
Besonderheiten die in den anderen Kickboxsystemen nicht vorkommen:
1. Es wird mit Schuhen gekämpft.
2. Es sind Tritte frontal auf den Oberschenkel, und gegen das Schienbein erlaubt.
3. Es wird ein einteiliger Kampfanzug getragen (Tenue Integral).
4. Graduierungssystem mit Aufnähern auf dem ein Boxhandschuh farbig abgebildet ist.
Farben: Blau, Grün (Anfänger), Rot, Weiß (Mittelstufe), Gelb, Silber (Meister)
Kickboxing bei uns
Bei uns wird Kickboxing als westlicher Kampfsport betrieben. Würfe und Bodenkampftechniken werden beim Sankikan MA unterrichtet diese Techniken gehört bei uns nicht zum Kickboxing. Selbstverteidigung gehört bei uns dazu, denn es reicht nicht aus irgendeine Kampfsportart oder Kampfkunst zu trainieren um sich verteidigen zu können, da muss man sich intensiv mit dem Thema auseinander setzen. Wettkämpfe lehnen wir ab da es ein unnützes Verletzungsrisiko darstellt. Wer Wettkämpfe für sein Ego braucht darf natürlich daran teilnehmen.